In diesem Beitrag zeige ich, die Entstehung eines Food-Fotos zum Thema Gulaschsuppe. Ziel war eine moderne Bildsprache mit fröhlichen Farben, hohen Kontrasten und einem dunklen Hintergrund.
Was Sie brauchen:
Wenn Sie das Bild nachmachen möchten, benötigen Sie folgende Utensilien:
- eine moderne Suppentasse aus Glas
- einen schönen klassisch geformten Löffel aus Metall, bspw. Edelstahl oder vergoldet/versilbert.
- mehrere Exemplare der Zutaten, wie Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Pepperoni und/oder Paprika.
- die Suppe selbst.
Außerdem brauchen Sie natürlich noch Fotoutensilien. Dazu gehören:
- ein schwarzer hochglänzender Untergrund, bspw. Plexiglas.
- ein schwarzer Hintergrund, bspw. Pappe oder Stoff.
- zur Beleuchtung eine Lampe/Blitz mit länglicher Softbox
- einen weiteren Blitz/Lampe mit Spotvorsatz
- einen Polfilter um Spiegelungen zu optimieren
Schritt 1: Die Suppe kochen
Im ersten Schritt wurde natürlich die Gulaschsuppe gekocht. Ganz normal, wie man sie halt kocht. Besonderheiten gab es hierbei nicht zu beachten, da eine Gulaschsuppe von der Konsistenz her ohnehin etwas dicker ist und wenn das Fleisch, sowie das Gemüse in ausreichender Menge in der Suppe vorhanden ist, also nicht nur Flüssigkeit sondern viel Einlage, braucht man auch keine Kunstgriffe, damit der Löffel nicht versinkt.
Wenn Sie die Suppe fertig haben, lassen sie sich abkühlen. Lauwarm ist die richtige Temperatur.
TIPP: Wenn die Suppe zu heiß ist, bilden sich am Glas Kondenstropfen. Das sieht unschön aus, bei einer Suppe.
Schritt 2: Beleuchtung einstellen
Bevor Sie die Suppe in die Suppentasse füllen, sollten Sie diese auf dem Untergrund drappieren und zwar an die Stelle, an der Sie auch später stehen wird. Sie können dann die Lampen und das Licht so einstellen, dass die Konturen der Tasse optimal beleuchtet werden.
Tipp: Gerade bei Glas sollten Sie auf penible Sauberkeit achten. Beim Einstellen des Lichts haben Sie noch einmal Gelegenheit hnizusehen, ob das Glas noch poliert werden muss. Fassen Sie das einmal polierte Glas am besten nur noch mit Baumwollhandschuhen an, um keine Abdrücke zu hinterlassen.
In diesem Beispiel wurde eine Lampe mit Spotvorsatz von seitlich links etwas hinter dem Motiv eingesetzt. Eine weitere Lampe mit schwächerem Licht von rechts vorne war mit Softbox ausgestattet und hat für den hellen vertikalen Lichtreflex in der Suppentasse gesorgt.
Schritt 3: Dekoration anordnen
Stimmt die Beleuchtung und ist das Glas sauber, sollten Sie die übrige Dekoration anordnen und danach noch einmal das Licht prüfen, damit auch die Dekoration schön beleuchtet wird.
Tipp: Statt mit dem später verwendeten Suppenglas die Einstellung festzulegen, können Sie natürlich auch ein baugleiches verwenden und dieses später, gegen das richtige austauschen. Das minimiert die Wahrscheinlichkeit, dass das Glas beim Anordnen der Dekoration wieder schmutzig wird.
Schritt 4: Geeignete Perspektiven festlegen
Nun können Sie für die entgültigen Fotos die Perspektiven festlegen, indem Sie verschiedene Probeaufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven machen.
Schritt 5: Die Suppe einfüllen
Wenn Sie wissen, wie Sie das Motiv ablichten möchten, füllen Sie jetzt die Suppe ein, vorsichtig, damit Sie nicht kleckern und den Rand der Suppentasse beschmutzen.
Tipp: Sie sollten unbedingt, die Tasse an Ort und Stelle befüllen und nicht die befüllte Tasse in die Dekoration setzen. Sie werden es nicht schaffen, die Tasse so ruhig zu halten, das sich nicht unschöne Ränder der Suppe an der Oberkante der Suppe bilden.
Tipp: Probieren Sie auch ruhig noch einige Varianten aus, bspw. indem Sie Dekration hinter dem Glas entfernen. Oft ergeben sich auch daraus noch schöne Bilder.
Schritt 6: Bildbearbeitung
Wenn Sie beim Fotografieren an alles denken, ist nicht mehr viel Bildbearbeitung notwendig. Hier wurden nur Kleinigkeiten gemacht, wie einzelne Staubkörnchen auf dem schwarzen Hintergrund mit dem Bildstempel entfernt und in einem Bild die Fingerabdrücke auf dem Löffelstil entfernt.
Tipp: Genau wie bei Glas gilt auch bei Metall, dass Sie auf penible Sauberkeit achten sollten. Aber mir passiert es auch mal, dass ich so ins Fotografieren vertieft bin, dass ich vergesse die Handschuhe anzuziehen. In solchen Fällen bekommen Sie die Abdrücke auf dem Besteck oft noch mit Photoshop weg
So etwas bekommen Sie wie folgt mit Photoshop bearbeitet:
- Duplizieren Sie die Ebene und führen Sie alle nachfolgenden Schritte mit der neuen Ebene aus.
- Wenden Sie den Filter „Weichzeichnungsfilter/Matter machen“ an und stellen Sie ihn so ein, dass die Abdrücke weg sind.
- Radieren Sie nun die übrigen Teile des Bildes (außerhalb des Löffelstiels) weg.
- Verbinden Sie nun die beiden Ebenen mit „Ebene/Auf eine Ebene reduzieren“.
- Speichern Sie das Bild.
Info: Fotografiert mit Nikon Vollformat SLR, 60mm Objektiv, bei Blende 5,6 und 1/160s Belichtungszeit.
Das war schon alles! Viel Spaß beim Nachmachen.